Montag, 29. August 2016

Deutsch­Südwestafrika


Wie erfolgte die Inbesitznahme durch die Kolonialmacht?

Die erste Deutsche Kolonie war „Deutsch­Südwestafrika“ bzw. das heutige

Namibia. Die Deutschen interessierten sich vor allem für die

zahlreichen Bodenschätze, die man dort vermutete.

Auf dem Gebiet der geplanten Kolonie lebten viele Stämme!

Die beiden größten waren die Nama und die Herero.

Während die Herero sich auf die Viehzucht spezialisiert hatten und zu einer riesigen

Viehhaltegesellschaft geworden war, waren die Nama eher kriegerischer Natur. Sie

lebten in kargeren Gegenden und von erzwungenen Tributzahlungen von

abhängigen Dörfern und dem Handel mit geraubtem Vieh. Ihre höhere Stellung

beruhte drauf, dass sie Waren auf den Märkten der englischen Kapkolonie gegen

Pferde, Munition, Ochsenwagen und Gewehre eintauschen konnten.

Als nun aber die Deutschen über das Land herfielen, sah vor allem der Anführer der

Nama (Hendrik Witbooi) in der Kolonialmacht ein Existenzbedrohung für sein Volk.

Der Herero Führer (Samuel Maharero) dagegen arbeitete gerne mit den Deutschen

zusammen, weil er sich Vorteile davon versprach. Deshalb verkauften er und andere

kleinere Häuptlinge auch bereitwillig Land an die Deutschen Kolonisten. Auf diese

Weise stieg die Zahl der Weißen von 539 im Jahr 1891 auf 4500 im Jahr 1904.

Also gelang die Inbesitznahme durch Verkäufe ausgehend von der Bevölkerung

selber.

Deutsch­Südwestafrika


Wie verhielt sich die einheimische Bevölkerung zu den Kolonialherren?

Zuerst reagierten sie größtenteils friedlich, obwohl die Herero mit den Deutschen

Geschäfte machten und die Nama sich von den Deutschen eher distanzierten. Erst

nach einem Attentat auf die Deutschen Farmer durch die Nama, die aus mehrern

Gründen gewaltätig wurden (Die Deutschen nahmen immer mehr von ihrem Land,

sie vergriffen sich an ihren Frauen und viele Nama mussten, da eine Viehpest ihr

Einkommen und ihre Nahrungsquellen größtenteils ausgerottet hatte, für die

Deutschen arbeiten, wobei sie einer Rechtsprechung unterworfen wurden, die sie

benachteiligte). Nachdem ersten Anschlag auf die Deutschen haben sowohl die

Nama als auch die Herero versucht, sich mit schweren Kämpfen gegen die

Deutschen Kolonialherren zu wehren. Jedoch nicht zusammen. Die Herero

versuchten es zuerst und als sie scheiterten, griffen die Nama in einem Guerilliakrieg

(viele kleine Kriege)

an. Doch beide konnten sich nicht gegen die Deutschen durchsetzten.

Nach den jeweiligen Kriegen wurden sie in Lager interniert. Nach dem Krieg und

der Internierung in die Lager lebten von einmal 100.000 Nama und Herero nur noch

26.000 Menschen. Aufgrund der Opferzahlen spricht man von Völkermord.

Deutsch­Südwestafrika


Wie verhielt sich die Kolonialmacht gegenüber der Bevölkerung?

Im Januar 1904 überfiehlen die Herero völlig überraschend Farmen und töteten

über 100 Deutsche.

Dies hatte mehrere Gründe, zum einen hatten sie den Eindruck,

dass sich die Deutschen unaufhaltsam auf ihrem Gebiet breitmachten.

Zum anderen hatten die Deutschen inzwischen längst eine Herrenstandpunkt

erlangt und hatten sich über die Afrikaner gestellt. Außerdem hatte eine

Rinderpest einen Großteil ihrer Tiere getötet, weswegen sie sich den Deutschen als

Arbeitskraft anbieten mussten. Hierbei gerieten sie in eine Rechtsprechung die

Weiße ganz deutlich bevorzugte.

Das heißt, die Deutschen haben aktiv versucht alles Land an sich zu reißen und

sie haben die Afrikaner unterdrückt. Dies ging so weit, dass sich die Deutschen

sogar an den afrikanischen Frauen vergriffen.

Nach einem Anschlag auf deutsche Kolonisten sah das Deutsche Reich sich heraus-
gefordert und verstärkte die Schutztruppen auf über 14000 Mann. Es wurde sogar

ein General (Lothar von Trotha) nach Afrika geschickt, um den gesamten

Widerstand niederzuschlagen und zu vernichten. Dies gelang lange Zeit nicht.

Doch nach monatelangen Kämpfen gelang es den Deutschen die Herero

einzukreissen und im August 1904 dann schlussendlich mit Frauen und Kindern in

die Omahekewüste zu treiben, wo sie alle sterben sollten. Dies geschah auf grund

eines Befehls, der daraufhin ziehlte, die Herero komplet zu vernichten und somit

Deutsch­Südwestafrika ausschließlich in ein Weißes Land zu verwandeln.

Die wenigen Herero, die überlebt haben, wurden in verschiedene Lager eingewiesen.

Das bedeutet, dass nach Krieg und darauf folgender Behandlung in den Lagern von

den vorher 80.000 Herero 80% vernichtet wurden.

(d.h. Es haben nur 16.000 Herero überlebt bzw 64.000 Menschen sind gestorben. In

Syke leben momentan 24.000 Menschen, das heißt, es ist mehr als 2 mal die

Bevölkerung von ganz Syke gestorben). Auch die Nama nahmen den Krieg gegen

die Deutschen auf. Im Oktober 1904 griffen die Nama unter Hendrik Witbooi die

deutschen Kolonialherren an. Doch auch sie wurden

durch die Deutschen zurück im Jahre 1908 zurückgeschlagen. Von den einst 20.000

Nama überlebte nur die Hälfte, das heist, es wurden insgesamt 74.000 Menschen

exikutiert.

Aufgrund dieser hohen Opferzahlen spricht man ganzklar von Völkermord.

Nach den Kriegen machten die Deutschen die restlichen 26.000

(einst 100.000 Leute) zu Besitzlosen. Sie sollten politisch tot sein. Nach dem

1.Weltkrieg viel Namibia der Südafrikanischen Union zu und wurde erst 1990

unabhängig.
Deutsch-Südwestafrika


'Geschichte' zur Erklärung:

[Seite 1]
Händlerfamilie Sonnenberg (B1) ist ins heutige Namibia also Deutsch-Südwestafrika um genau zu sein nach Waterberg gezogen (B2). Doch schon nach kurzem Aufenthalt begannen die Hereros einen Aufstand gegen die Deutschen, es gab bei diesem Aufstand viele Tote, darunter auch Gustav Sonnenberg. Als Elses Mann bei dem Aufstand gestorben war, floh Sie ins benachbarte Missionshaus zum Missionar Eich, wo Sie 6 Wochen Todesangst erlitt. Sie durfte das Haus nicht verlassen und noch nicht einmal ihren Mann begraben.

[Auch Otto von Estorff, der Bruder des späteren Schutztruppenkommandandeurs) fällt im Kampf]

Das Volk der Herero ist zu groß um besiegt zu werden, aus diesem Grund fordert der Kommandeur Verstärkung aus Deutschland an.

Im März 1904 in Berlin, es werden auf Anforderung von Kaiser Wilhelm 2. weiter Schutztruppler mit Pferden auf die 11.000 Km lange Reise geschickt.

[Seite 2]
Am 7.April 1904, wurde im Hautquartier des Herero Führers Samuel Marahereros in Oviumbo über die Themen was passiert mit dem Deutschen Frauen und Kindern, die seid 6 Wochen beim Hererotros sind, diskutiert.
Sie sind zum Ergebnis gekommen, dass die Kinder und Frauen das Quartier verlassen dürfen. Samuel Marahereros signalisierte mit einer weißen Fahne, dass der Wagen , wo die Frauen und Kinder drinnen saßen, der Freiheit gehört.
Nun wurden die tot geglaubten 'Flüchtlinge' mit Begeisterung empfangen, auch Else Sonnenberg war unter den Frauen und Kindern doch beschloss Sie nach Deutschland zurück zu kehren.
Also fuhr Sie mit einem Wirmann-Dampfer in Richtung Hamburg (B3), was für Sie das Ende ihres Traumes leben unter den Palmen bedeutete.
Im weiteren verlauf ihres Lebens hält Sie Vorträge über ihr ''Leben' bzw. ihre Erfahrungen in Südwest.
In Wedeburg bei Braunschweig wird Sie von einem Pastor mit folgendem Spruch gesegnet: In wie viel Not hat dich der gnädige Gott über die Flügel gebreitet!
Sie berichtet auch über die doch so freundlichen Hereros die ihr in der Not geholfen haben.






[Seite 3]
Am 20. Mai 1904 in Hamburg wurde nach den Rückzug Oviumbus, Theodor Leutwein als Kommandeur abberufen. Zwei Männer die schon den Boxeraufstand in China gemeistert haben sollen nun die Hereros bezwingen.
General von Schliefen schickt:
Generalleutnant Lotha von Trotha
und Hauptmann Paul von Lettow-Vorbeck
nach Afrika.

Es wird und ist zu der Zeit einer der grausamsten Kriege der Weltgeschichte

Leutnant Aua von Herrenkirchen fährt auch mit, seine Signalabteilung soll die Kommunikation zwischen den Truppenteilen, mit Hilfe von Heleographen, herstellen (B4).

[Seite 4]
Am 11. August 1904 am Waterberg, Aua hat die Position der Hereros bestimmt, nun signalisiert er den Standort mit Hilfe des Heleographen.
Von Trota plante den Angriff auf die Hereros als Kesselschlacht (S1).
Lettow-Vorbeck warnte ihn vor diesem Plan doch wurde trotz dieser durchgeführt.
Bis zu 40.000 Herero haben sich am Fuße des Wartberges mit ihrem Vieh versammelt.
1.500 Schutztruppler standen dem gut gerüsteten Gegner gegenüber.
Hinter den schwarzen Kämpfern standen ihre Frauen, sie feuerten ihre Männer mit folgenden Worten an: Wem gehört Hereroland? Uns gehört Hereroland! Oder auf Afrikaans: Wie Hereroland gehoor? Ons Hereroland!
Die Deutschen begannen gezielt die Wasserstellen mit dem Vieh zu beschießen.
Über Funk befahl von Trotha die Einkesselung, das erste mal wurde das neue und moderne Funksystem in Betrieb genommen, es reichte über 150 km, außerdem befahl er die Inbesitznahme der Wasserstellen des nun schon geschlagenen Feindes.

[Seite 5]
Im September 1904 in der Omaheke-Wüste, die Fortsetzung des Eikeselungsvorganges. Die Hereros wurden in einem Ring eingekesselt und nur eine Seite wurde offen gelassen, die Seite in Richtung Süd-Osten also in Richtung Omaheke-Wüste, alle flohen inklusive Frauen und Kinder.

Am 2. Oktober 1904 beginnt eines der dunkelsten Kapitel der Kolonialgeschichte.
Nach einem Feldgottesdienst verließt von Trotha einen Brief an das Volk der Hereros, seinen berüchtigten Schießbefehl, es handelte sich um folgende Sätze... (T1/T2)
(Quelle: Bundesarchiv)
Doch geht dieser Brief als Vernichtungsbefehl in die Geschichte ein. Es ist unklar wie viele Menschen bei dieser Flucht ums Leben gekommen sind.





[Seite 6]
Am 12.12.1904 also nach dem bekannt werden der Proklamation, musste von Trotha seinen Schießbefehl widerrufen doch war es an diesem Zeitpunkt schon zu spät, da schon einen Tag nach dem Ausruf des Schießbefehls der Führer der Narmas dem Kaiserreich offiziell den Krieg erklärte...Es folgten zwei Jahre Krieg unter Hendrik Witbolt. In der Schlacht wurde dem Führer der Narmas auch ein Auge herausgeschossen.



(C) Calvin Schumbera - 2016 - 9f1 Gymnasium Syke (C)

Bilder, Skizzen und Texte aus der Textdatei...

(B1)
(B2)
(B3)
(B4)
(S1)
(T1/T2)
(Quelle: Bundesarchiv)